Eine Burg fürs Gelände...

Ein Nachlass aus der Jugend meines Sohnes ist dieser Turm einer mittelalterlichen Burg. Erst sollte er verkauft werden, doch dann habe ich intensiv über eine Nutzung auf unserem Gelände nachgedacht, weil ebenfalls im Maßstab 1:16 gebaut. Ein Platz auf dem Gelände wurde schnell gefunden und vorbereitet – nun musste nur noch die Burg folgen.



Der Turm allein macht natürlich nicht viel her und so habe ich mir Gedanken zu weiteren Gebäuden gemacht. Da wäre zum einen das Hauptgebäude, dessen Entstehen hier mitverfolgt werden kann.



Styrodur-Platten wurden zugeschnitten und zum Teil bereits angezeichnet; ein Gebäude über Eck soll entstehen. Die Platten wurden entsprechend zusammengeschraubt und bekamen ein Inlett aus 10 mm-Quadratleisten. Oben drauf dann auch gleich die Dachbalken.









Danach wurden die Wände erst einmal wieder entfernt und am Dachstuhl gearbeitet.



So nach und nach entstanden Binder und Firstbalken und wurden auch immer gleich verbaut.











Letztlich war der Dachstuhl fertig,…



…eine Fortsetzung folgt.

Na da bin ich gespannt wie es weitergeht

Hallo Hotte,
wird sicher, wie immer, sehr geniales Ding.
Da brauchen wir dann auch irgendwie noch ein Burgfräulein dazu.
Ich glaube einen Namen haben wir schon. Anlässlich unseres regelmäßigen Luftraumbewohners wäre "Burg Greifenstein" angebracht.

Passt perfekt

...da gesellt sich zu unseren Raubkatzen nun also auch noch ein Raubvogel! Burg "Greifenstein" gibt es doch sicherlich auch in echt, aber wir müssen dem Vorbild ja nicht eins zu eins folgen...

Am Hauptgebäude sollen sich an zwei der Außenseiten auch jeweils ein Erker befinden; das war damals nicht unüblich. Entstanden sind die Erker aus Styroporplatten, diese habe ich erst einmal zusammengeleimt um auf die benötigte Stärke zu kommen und danach schräg beschnitten und in Form gebracht. Gleichzeitig habe ich dann noch die spätere Position des Fensters markiert.



Aus den Resten der Mundspatel aus meiner Dachziegelproduktion für das Fachwerkhaus habe ich dann die Balkenimitate geschnitten – schmale Leisten also; der Erker soll ebenfalls als Fachwerkanbau errichtet werden.



Die einzelnen Leisten wurden dann nach und nach aufgeleimt, erst die horizontalen…



…und dann auch die vertikalen und abschließend an der Vorderseite mit einer kreuzförmigen Aussteifung.



Weil bei solch kleinen Arbeitsschritten auch immer mal wieder gewartet werden muss, um den Kleber trocknen zu lassen, habe ich damit begonnen, parallel dazu am Dachstuhl für den Erker zu bauen…



Auch wiederum parallel dazu habe ich mit den Fenstern für den Erker begonnen; diese wurden aus Sperrholz ausgesägt…



…und anschließend auch gleich mit meinem Wurzelteer-Firnisgemisch konserviert. Sperrholz reagiert ja bekanntlich sehr empfindlich auf Luftfeuchtigkeit…



Das muss dann auch erst wieder trocknen, also habe ich mich wieder dem Dachstuhl gewidmet, die Ständer wurden aufgeklebt,…



…gefolgt von den Dachsparren; zuerst mittig und außen…



…und dann auch die vorderen Seitensparren.



Zum Abschluss für heute schon mal ein Foto wie es mal in etwa werden soll…



Damit geht es dann beim nächsten Mal weiter.

An den Fenstern für die Erker ging es weiter. Diese erhielten Glasscheiben aus eingefärbter Overheadfolie.



Im Anschluss daran wurden die Fenster auf die Erker aufgeklebt.



Dann habe ich mich wieder dem Dachstuhl gewidmet. Hier folgten nach den Sparren nun auch die Dachlatten; verwendet wurden ebenfalls wieder Reste der Mundspatel.



Das war sozusagen auch gleichzeitig der Startschuss für eine ordentliche Fummelei; erst die Dachlatten…



…und im Anschluss daran auch die Dachziegel. Diese entstanden aus Rührlöffeln aus Holz für den morgendlichen Kaffee to go. Sie wurden auf Länge geschnitten und dann Stück für Stück angepasst und aufgeklebt.



Nach jeder kompletten Reihe wurde einmal darüber geschliffen, bevor mit der nächsten Reihe fortgesetzt wurde.









Irgendwann war es dann geschafft, die letzten Ziegel hatten ihren Platz auf dem Dach gefunden.





Für den oberen Abschluss habe ich dann noch kleine Abdeckungen aus Kupferblech gebastelt; das wirkt sehr echt und hat den Vorteil, dass ich das Blech nicht konservieren brauche.



Hier mal beide Dächer mit bereits aufgesetzten Häubchen.





Weiter geht es dann wieder beim nächsten Mal…

Hallo Burgherr!
Das war ja eine ganz schöne Schindelei - nee Schinderei. Sehr gut hinbekommen!

Danke Olaf. Weißt ja auch, es sind die kleinen Dinge, die aus einem Gebäude etwas Besonderes machen. Bin momentan noch am überlegen, ob ich auch dieses Gebäude wieder mit der Möglichkeit ausstatte, von innen zu beleuchten. Bietet sich zur Nachtfahrt auf jeden Fall an...
...und jede Menge LED's habe ich ja inzwischen auch bekommen.

Hallo Hotte,
Stilgerecht ist eine elektrische Beleuchtung für eine Burg natürlich nicht unbedingt. Die Rittersleut' mussten sich mit Wachskerzen, Öllampen und Pechfackeln behelfen. Aber wir schreiben ja, wenn wir Panzer einsetzen, allerfrühestens 1916. Onkel Google sagt aus, dass in Deutschland ab 1940 flächendeckend mit Netzstrom und daher auch mit elektrisch Licht zu rechnen war. Also für die kommenden Nachtfahrten ist die Beleuchtung empfehlenswert. Außenbeleuchtungen zu Dekorationszwecken hingegen kann ich mir erst in der Neuzeit vorstellen.

Als nächstes wurden die Erker weiterbearbeitet; die Wände wurden bis auf Oberkante Fachwerk mit Dispersionskleber aufgefüllt, dieser schwindet nur gering und ergibt eine sehr harte Oberfläche.



So sahen die Teile dann erst einmal vor dem Trocknen aus.



Weiter ging es am Hauptgebäude; auch hier wurde zunächst das Dach hergestellt. Ähnlich wie beim letzten Wohnhaus sollen wieder rote Dachziegel zum Einsatz kommen. Das verlangt dann aber auch nach einer entsprechenden Dachunterkonstruktion. Die Dachsparren waren bereits montiert, es folgten die Dachlatten.



Bis zur endgültigen Aussteifung der Unterkonstruktion, wurden die Außenwände erst einmal wieder befestigt, weiter ging es dann mit dem Dachbau. Die untersten Lagen der Dachlatten sind angebracht.



Parallel dazu wurden auch wieder die Ziegel geklebt; diese sind wiederrum aus Holzmundspateln entstanden.







Im Wechsel wurde fortgesetzt – Dachlatten mit etwas Vorsprung, gefolgt von Dachziegeln…





An der Dachinnenecke wurde ein Streifen aus Aluminiumfolie untergeklebt, damit das Dach auch hier tatsächlich dicht ist.



Weiter beim nächsten Mal.

Beleuchtung bekommt das Gebäude auf jeden Fall; die Möglichkeit für rauchende Schornsteine ist berücksichtigt - mal sehen.  

Nach entsprechendem Baufortschritt wurden die Wandplatten wieder entfernt und die Unterkonstruktion für die Wände ausgesteift. Weiterhin wurden im Dach drei Öffnungen für Schornsteine geschaffen.



Als nächstes wurden dann die Schornsteine hergestellt; drei Stück, alle baugleich mit der Möglichkeit, diese zum Rauchen zu bringen.





Diese wurden dann eingebaut und der Dachbau fertiggestellt. Ansichten…





Abschließend wurde alles konserviert; das Dach selbst wie gehabt in Terracotta-Firnis und die Unterkonstruktion einfach mit Firnis.



Eine letzte Fläche ist noch übrig.



Dann ist auch diese Fläche fertig; gut zu erkennen, dass auch der Unterbau konserviert wurde.



Gleichzeitig wurden natürlich auch die Dächer der beiden Erker konserviert.



Das war es erst einmal wieder für heute.

Hallo
Da bleibt mir wieder einmal die Spucke weg.

Henry

Dafür Daumen hoch!

Das Kontaktverbot während der Corona-Krise kann gut genutzt werden, um lange vor sich hindümpelnde Modelle weiter zu vervollständigen. Olaf kämpft mit seiner Maus, ich mit meinem Burggebäude. Es werden weitere Komponenten vorbereitet, hier das Eingangstor.



Das Material für das Tor ist eine Kombination aus Mundspateln und Kaffeerührstäbchen. Nach dem Verleimen wird die endgültige Form ausgesägt.



Das Tor wird nicht zum Öffnen sein, soll aber auch nicht so platt daherkommen und sich etwas von der Außenwand abheben. Dazu wurden nochmals Mundspatel untergeklebt.





Die Fertigstellung und Montage dann zu einem späteren Zeitpunkt. Weiter geht es mit dem Schneiden von Styrodurplatten.



Damit sollen später die Kanten des Gebäudes beklebt und verschönert werden.



An zwei der Außenwände wurden Stützpfeiler montiert, diese wurden ebenfalls aus Resten von Styrodurplatten hergestellt.



Die Seitenplatten erhielten ihre Durchbrüche für die Balken als spätere Aufnahme der Erker.



Daran im Anschluss wurden die ersten drei Außenwände fest montiert.



Alle Platten wurden von außen mit dem Holzgerüst verschraubt.



In diesem Zustand kann dann auch die Montage der Beleuchtung erfolgen; darauf hatten wir uns ja geeinigt. Schließlich brauchen wir Licht für unsere jährliche „Operation Sunset“.



Danach habe ich mal die einzelnen Komponenten nach und nach lose platziert, um mir einen Eindruck über den späteren Zustand verschaffen zu können; die drei restlichen Wände und das Tor,…



…den Erker rechts…



…und den Erker links.



Aber bis zu diesem Zustand ist noch Einiges an Arbeit nötig, weiter geht es damit beim nächsten Mal.

Hallo Hotte
wie immer wird es ein Sahnestück.
Henry

silberlocke schrieb:Hallo Hotte
wie immer wird es ein Sahnestück.
Henry

Merci Henry!

Als nächstes erhielt die Rückwand des Burggebäudes noch ein kleines Update; auch hier wurden noch Öffnungen für zwei weitere kleine Fenster geschaffen.



Dann wurden erst mal Erkergebäude und Erkerdach zum Verkleben vorbereitet.



Unter etwas Druck von Zwingen wurden dann die Teile miteinander verklebt.



Danach wurde das Gebäude verkabelt und die Beleuchtung installiert. Die Aufnahme für den Akku stammt eigentlich von Tamiyas Leo 2A6 und hat nun hier ein neues Zuhause gefunden.



Für die Beleuchtung wurden die von André gesponserten LED’s verwendet.



Am hier noch fehlenden Stück Dachkasten links wird später der Ein-/Ausschalter befestigt. Die ganze Verkabelung ist sehr einfach gehalten, die LED’s können natürlich ausgetauscht werden.



Nach einer Funktionsprobe wurden schließlich die restlichen Wände montiert und angeschraubt.





Fortsetzung folgt demnächst.

Im nächsten Schritt erhielten die Platten an allen Ecken wieder eine Einlage aus Glasfasergewebe.



Hier ist mal der Ein-/Ausschalter für das Licht im Dachkasten oben links zu erkennen.



Durch das Einspachteln des Gewebebandes soll verhindert werden, dass später unschöne Risse „im Putz“ auftreten.



Im Anschluss erhielt das gesamte Gebäude zuerst eine Schicht aus Dispersionskleber…



…und gleich nach dem Trocknen noch eine zweite Schicht aus Fliesenkleber.



Der Kleber hat eine schöne Struktur und verleiht dem Gebäude etwas mehr Authentizität.



Allerdings hat er auch den Nachteil, dass er ohne Nachbehandlung relativ einfach absanden würde. Um das zu verhindern erhält das Gebäude einen Anstrich.



Der Anstrich besteht aus einer Mischung aus Acrylfarbe und einem kleinen Zusatz von Latex Bindemittel.



Das ergibt nach dem Trocknen eine leicht elastische Versiegelung vom „Putz“. Die Farbe ist noch nicht der endgültige Anstrich; der kommt später in zwei sich gut voneinander abhebenden Brauntönen. Aber bis dahin sind noch einige Arbeiten nötig.



Soviel erst mal wieder für heute; demnächst geht es weiter.

Hallo Burgfriedler,
imposantes Gemäuer. Oder muss man in dem Falle sagen: Hartschäumle?
Wusstet Ihr, dass es Erker gab, vorwiegend zur Gebäuderückseite und in den Burggraben gerichtet, die die Toilette aufnahmen? Da ging dann ein Fallrohr direktamente ab in's Freie. So, wie früher die Aborte in alten Eisenbahnwagen. Im Falle eines unberechtigen Anschleichens drohte also ein 'Anschiss' - ob dieser Begriff daher seine Bedeutung hat? Man weiß es nicht!
Klasse Arbeit!!!

Radfahrer schrieb:Hallo Burgfriedler,
imposantes Gemäuer. Oder muss man in dem Falle sagen: Hartschäumle?
Wusstet Ihr, dass es Erker gab, vorwiegend zur Gebäuderückseite und in den Burggraben gerichtet, die die Toilette aufnahmen? Da ging dann ein Fallrohr direktamente ab in's Freie. So, wie früher die Aborte in alten Eisenbahnwagen. Im Falle eines unberechtigten Anschleichens drohte also ein 'Anschiss' - ob dieser Begriff daher seine Bedeutung hat? Man weiß es nicht!
Klasse Arbeit!!!

Na was für ein Glück, dass ich keinen Erker zur Rückseite gebaut habe. Sonst müssten wir aufpassen wo wir hintreten bzw. fahren...

Jetzt kommen die bereits vorbereiteten Styroporteile zum Einsatz. An den Ecken des Gebäudes werden sie im Versatz zueinander auf die Wände geklebt.



Das soll dann einmal so wirken, als wären an den Ecken große Steine verwendet worden.



Als nächstes waren die Fenster dran, wiederum aus gefrästen Polyplatten hergestellt. Und wie gehabt wird erst grundiert mit Tamiyas grau aus der Spraydose.



Danach kommt die Airbrush zum Einsatz; durch sie erhalten die Rahmen der Fenster einen kräftigen Braunton.



Nach dem Trocknen entstehen dann wieder aus jeweils zwei Teilen plus Overheadfolie ein Fenster; die Hälften werden wieder von beiden Seiten auf die Overheadfolie geklebt.



Das Trocknen erfolgt dann unter einem gewissen Anpressdruck.



Mit ein paar Keilen werden die Fenster im Styropor fixiert;…



…zur dauerhaften Befestigung wird wieder der Dispersionskleber genutzt.



Soweit erst einmal wieder…

Nachdem die Fenster eingebaut waren mussten noch Teile für ein paar Details am Gebäude gebaut werden. Dazu gehört auch ein Balkon für das große Fenster auf der Innenseite des Gebäudes. Um eine möglichst große Stabilität zu erzielen, wurde als Ausgangsmaterial Holz verwendet. Es wurde ein bisschen gesägt und gefräst; so entstanden Grundplatte…



…und auch der Handlauf des Geländers.



Passend gesägt und verleimt liegen hier beide Teile aufeinander.



Die Geländerstreben entstanden aus Zahnstochern; Grundplatte und Handlauf wurden entsprechend gebohrt und die Zahnstocher eingeklebt.



Zwischenzeitlich erhielt das Gebäude seine endgültige Farbe in einem hellen Braunton,…



…die großen Kantensteine wurden dabei etwas dunkler gehalten.



Anprobe Balkon und Tor…



Dem Tor fehlten allerdings auch noch ein paar Details, die folgten jetzt.



Danach wurden die Holzteile mit Firnis konserviert; für das Tor mit etwas Ölfarbe eingefärbt.





Für den Balkon ist das erst einmal der erste Schritt, der bekommt später noch eine andere Farbe.





Das war es dann für heute auch schon wieder…

Am Balkon und am Tor geht es weiter. Die Fläche für das Tor erhielt eine Verfestigung mit Dispersionskleber und wurde anschließend gestrichen.



Am Tor selbst wurden die Schließbleche montiert, zu denen sich die Türklinken gesellten.



Dem folgten ein paar Kupfernieten und fertig war das Tor.





Zwischendurch erhielten die Fugen der großen Steine ebenfalls Farbe.





Dann habe ich begonnen, die Firstkappen aufzukleben; entstanden sind diese wieder aus halbiertem PVC-Rohr.



Im Anschluss habe ich mich mit dem Pinsel probiert und versucht, die farbigen Wände etwas zu altern. Dem Gebäude wurde etwas Begrünung verpasst, auch etwas Laub wurde hier und da aufgeklebt.



Das Laub ist im Übrigen echt; getrocknet und anschließend mit Stanzwerkzeug in Form gebracht.







Schließlich wurden Tor und Balkon montiert.



Soviel für heute, die Fertigstellung dann im folgenden Teil.

Noch sind ein paar Restarbeiten wie das Ankleben der Erker nötig, meine Pflanzen wachsen jetzt an fast allen Wänden.



Der erste Erker ist dran und passt ganz gut; so wirken die großen Flächen etwas aufgelockerter.



Die Montage der Firstkappen geht auch langsam seinem Ende entgegen.



Endlich sind die Firstkappen alle drauf, jetzt muss aber der Kleber noch durchtrocknen.



Der zweite Erker wurde ebenfalls aufgeklebt und während der Trocknungsphase des Klebers beschwert.



Als letztes erhielten dann die Firstkappen Farbe aus selbst angemischtem Acryl.



Damit ist mein Burggebäude fertig, zum Abschluss noch ein paar Ansichten bei Kellerlicht…









…und im Dunkeln mit eingeschalteter Innenbeleuchtung.





Das wars. Vielen Dank allen Followern; besonders natürlich an die Verfasser der Kommentare. Bis zum nächsten Mal.