Carlos StuG III in der Lackhalle

Vor einiger Zeit hatte ich den Tiger 1 von Carlos umgebaut und teils auch neu lackiert. Da der ursprünglich vorgesehene Lackierer für sein StuG III verhindert ist, hat er mich gefragt, ob ich auch das StuG übernehmen kann.
Begonnen habe ich mit dem Entfernen diverser Anbauteile wie Abschlepphaken, Ersatzlaufrollen, Werkzeug und den Rohrputzern. Dann wurde das StuG teilzerlegt, heißt Elektrik raus sowie die Ketten, Antriebsräder und Gummis von den Lauf- und Stützrollen ab. Einige Teile waren bereits beim Transport bis zu mir abgebrochen; die wurden natürlich wieder angeklebt. Dazu zählte u.a. eine Antennenhalterung. Das wird aber sicherlich auch noch nicht das letzte Mal gewesen sein, denn die Halterungen sind sehr filigran und aus Resin. Die Antennen selbst können nicht umgelegt werden, was gleich zwei Nachteile mit sich bringt; zum einen kommt man bei Unachtsamkeit schnell dagegen und bricht diese ab und zum anderen hat das StuG so eine gewisse Höhe erhalten, was den Transport nicht vereinfacht…
Einige Bereiche wurden maskiert, dann startete die Lackierung des StuG mit der Grundierung in Tamiya‘s hellem grau aus der Spraydose; zuerst die Oberwanne…



…und anschließend die Unterwanne.



Antriebsräder und Laufrollen folgten gleich im Anschluss daran.



Die Unterwanne wurde auf der Unterseite nach dem Trocknen der Grundierung mit der damals üblichen rotbraunen Rostschutzfarbe grundiert und nach der Trocknung an der Unterseite abgeklebt. In dem typischen deutschen grau wurde anschließend das gesamte StuG lackiert.



Wiederum nach dem Trocknen wurden die Laufrollen…



…und Getriebe sowie Antriebsräder und Ketten montiert. Ein paar Fotos in diesem Zustand…









Weiter geht es beim nächsten Mal…

...weiter geht's.
Gleich im Anschluss an die Lackierung folgte die Kennzeichnung des Fahrzeugs. Die rechte Fahrzeugseite erhielt die komplette Kennzeichnung mit Balkenkreuz, Nummer und Einheiten-Kennzeichen, links und hinten werden nur Balkenkreuze angebracht. Dazu wurden keine Decals verwendet, die Zeichen wurden direkt mit der Airbrush aufgetragen. Dafür hatte ich vorab spezielle selbstklebende Masken hergestellt. Hier im Bild die letzte Maske an der linken Fahrzeugseite vor dem brushen.



Mit der ersten Maske wurde das Weiß aufgetragen, diese zweite Maske wurde dann mit mattem Schwarz ausgefüllt.



Das gleiche Prinzip auch bei den anderen Kennzeichnungen. Es gab jeweils zwei Masken in der gleichen Größe, die nacheinander zur Anwendung kamen. Die Masken wurden dazu einfach übereinander geklebt. Nach kurzer Trockenphase wurde dann alles wieder demaskiert; hier mal die einzelnen Ansichten; hinten,…



…die rechte Fahrzeugseite…



…und eine Ansicht der linken Seite.



Noch einmal zwei Ansichten aus anderer Perspektive...





Der Abfall hielt sich dabei in Grenzen; lediglich ein paar übrig gebliebene Maskierungsmittel…



Als nächster Arbeitsschritt folgte das Filtern; einmal in einem etwas helleren Grauton…



…und anschließend in einem dunkleren Grauton.



Das musste nun aber erst einmal trocknen; weiter geht es dann beim nächsten Mal…

Nachdem die Filter getrocknet waren, habe ich damit begonnen, Vertiefungen, Kanten und Schweißnähte hervorzuheben.



Das ist reichlich Aufwand, aber der Blick aufs Modell entschädigt. Allerdings ist das aus größerer Entfernung kaum sichtbar…





Zwischendurch wurde auch am Werkzeug weitergearbeitet; als erstes wurden die Rohrputzer und der Wagenheber montiert. Der Spaten neben dem Wagenheber ist aufgegossen und muss am Fahrzeug farblich gestaltet werden.







Da die Oberwanne erst einmal wieder trocknen musste, habe ich mich um die Unterwanne gekümmert; das Fahrzeug soll ja nicht nach Lackhalle, sondern nach hartem Einsatz aussehen.



Fährt man mit einem Panzer zügig durchs Gelände, dann wird Gras und Erde aufgewirbelt, fliegt hoch und landet auch schon mal wieder auf dem Fahrzeug. Zumindest an allen Laufwerksteilen, an denen der Schmutz vom Fahren dauerhaft hängen bleiben kann, wurde gearbeitet. In dem verwendeten Verwitterungseffekt ist auch etwas Gras mit eingearbeitet; hier an der Vorderseite gut zu erkennen.



Da die Unterwanne sicherlich auch hin und wieder aufsetzt, wurde auch diese in den entsprechenden Bereichen mit bearbeitet.



Am Heck wurde zusätzlich zu den Verschmutzungen auch noch der Auspuffanlage etwas „Leben eingehaucht“.



Weiter beim nächsten Mal…

Hallo Hotte,
wie immer bei Dir alles im Lack! Top Arbeit.

Radfahrer schrieb:Hallo Hotte,
wie immer bei Dir alles im Lack! Top Arbeit.

Merci Olaf!

Als nächstes folgten Abnutzungen am Fahrzeug, also Kratzer, blankgescheuerte Stellen und Farbanläufe an oft benutzen Klappen und Griffen.



Die Schrammen in der Tarnfarbe wurden mit einem dünnen Pinsel und einer aufgehellten Tarnfarbe hergestellt.



Schrammen können fast überall am Fahrzeug vorkommen und so habe ich mich damit auch nicht zurückgehalten. Insbesondere auf dunklen Tarnfarben wie dem deutschen Grau sind solche Schrammen eher wahrzunehmen.





In den tieferen Schrammen wurden dann erste Spuren von Rost und Schmutz mit eingearbeitet.



Die Brechstange hatte inzwischen auch ihren Platz auf dem StuG gefunden, ein paar Werkzeuge fehlen aber immer noch.



Fotos sagen mehr als Worte, deshalb einfach ein paar Fotos vom Zustand des StuG bis hierher.



















Weitere Details folgen beim nächsten Mal…

Als nächstes wurde das Werkzeug weiter vervollständigt; hier die Anlasserkurbel neben der Brechstange und auch das Periskop ist jetzt da, wo es hingehört.



An der rechten Fahrzeugseite bekamen die Abschlepphaken, die Drahtschere und auch die Axt ihren Platz.



Der aufgespritzte Spaten erhielt ebenfalls seine Farbe.



Die Halter der Rohrputzer wurden noch einmal etwas überarbeitet.



An der Unterwanne ging es weiter; an verschiedenen Stellen wurden Schmutz- und Rostläufer dargestellt.



Teile der Oberwanne wurden ebenfalls mit Läufern bedacht.



Fast zeitgleich erreichten die ersten Dreck-Spritzer die Ober- und die Unterwanne. Fotos…











Bis zum nächsten Mal…

Weiter ging es mit dem Hinzufügen von Alterungsspuren; hier am Halter des Spatens und an den Abschlepphaken.



Läufer an der Kanonenblende…





Im Bereich des Periskops wurde etwas gealtert,…



…wie auch am Lukendeckel.



Auch am Seitenkasten wurden Läufer hergestellt, die später noch vervollständigt werden.



Zum Abschluss noch zwei Fotos vom Heck…



…und einer Seitenaufnahme, soviel für heute.



Bis zum nächsten Mal…

Auf Anfrage bei Carlos war ihm das Altern der Ketten eigentlich egal, aber es sieht auch komisch aus, wenn ein gealtertes Fahrzeug auf nagelneuen Ketten daherkommt. Hier ein Blick auf die jungfräulichen Ketten. Die Alterung der Ketten wird eher dezent ausfallen, schließlich wird das StuG darauf im Gelände fahren. Bei den Ketten handelt es sich um sogenannte "Ostketten" einer Weiterentwicklung der Winterketten für den Panzer III/IV; diese waren verbreitert, um auf Russlands schwierigen Untergründen einen geringeren Bodendruck zu erzielen. Als erstes wurden die Ketten dann geöffnet und mit einer Drahtbürste grob gereinigt.



Anschließend wurde außerhalb der Lauffläche der Laufrollen die Oberfläche in leicht rostfarben abgedunkelt.



Die Lauffläche der Laufrollen lasse ich unbehandelt.



Mit verschiedenen Farben und Pigmenten habe ich dann eine gebrauchte, leicht mit Rost behaftete Oberfläche dargestellt.



Dicke Matschbrocken füge ich dabei niemals hinzu – diese sammelt das StuG von ganz allein während der Einsätze. Gleichzeitig verliert sich beim Outdooreinsatz etwas von den Farben und die Oberfläche wird noch etwas blanker, aber das passt dann erfahrungsgemäß richtig gut.



In diesem Zustand wurden die Ketten dann wieder aufgezogen; noch ist die Wanne leer.



Ich lasse das StuG jetzt noch einmal gut durchtrocknen, dann folgt noch etwas "Staub" und natürlich der Einbau der Elektronik. Da ich aber prinzipiell mit der Lackierung fertig bin, ab hier noch eine kleine Fotoserie. Begonnen wird mit Aufnahmen vom ganzen Modell, nächstes Mal gefolgt von Detailaufnahmen.











Bis zum nächsten Mal…

In diesem letzten Part folgen nun die versprochenen Detailaufnahmen; nichts Spektakuläres - aber klein und fein das StuG III.































Es folgt noch ein wenig Staub und der Einbau der Elektronik. Dann noch einmal die Steuerung einstellen und natürlich Probefahrt. Das war es dann wieder - bis zum nächsten Bericht…